Nachdem die Tierschutzorganisation PETA am 23. Juli 2015 ein Video über die Zustände des Lebendtierverkaufs bzw. die Herkunft der bei OBI verkaufen Tiere, veröffentlichte, wurde der Druck er Öffentlichkeit so groß, dass OBI am 4. August 2015 mitteilte, dass nun auch die letzten Filialen auf Lebendtierverkauf verzichten wollen:

Quelle: http://www.horizont.net/marketing/nachrichten/Nach-Tierquaelerei-Vorwuerfen-Obi-zieht-sich-komplett-aus-Kleintier-Verkauf-zurueck-135706

Je weiter die Aufklärung über den Lebendtierverkauf in Zoohandlungen voran schreitet, desto größer ist auch die Aufmerksamkeit der Medien. 

 

Am 14. April 2015 strahlte die ARD in ihrer Sendung Report Mainz einen Beitrag mit dem Titel "Woher kommen die Heimtiere?" aus. 

 

Wer diesen Beitrag sehen möchte, kann dies hier tun:

Zu diesem Beitrag nimmt das Projekt wie folgt Stellung:

 

Dass die Märkte von diesen Zuständen nichts gewusst haben wollen, war ja klar. Aber das ist im Grunde etwas falsch formuliert. Sie wussten es schon. Sie hatten nur nicht damit gerechnet, dass jemand sich für die Herkunft von Nagern und Co. in Zoohandlungen interessiert und die Spur der Tierquälerei, zum Ursprung zurück verfolgt; dass jemand sich die Mühe macht, Bildermaterial anzufertigen und das dann mit den Märkten in Verbindung bringt.

 

Was hätten sie der Presse gegenüber auch sagen sollen? "Ja klar, das haben wir gewusst. Das ist nix Neues. Aber hey, Umsatz ist alles! Man muss günstig ein- und teuer verkaufen, wenn man Profit machen will" ?? Wohl kaum!

 

So wurde also nonchalant erklärt, man habe davon nichts gewusst.

 

Das Projekt hatte schon die unvergleichbar wertvolle Gelegenheit, mit dem ein oder anderen Mitarbeiter aus Zoohandlungen zu mailen. Und es ist definitiv nicht wahr, dass die Marktleitungen nicht wissen, woher die Tiere ursprünglich stammen. Großhändler, wie Dennis G. (aus dem Beitrag), halten nicht damit hinterm Berg, woher sie ihre Tiere beziehen. Allein schon aus Seuchenschutz- und Finanzgründen muss es darüber schriftliche Belege geben. 

 

Der Betrieb des Dennis G. ist dem Projekt schon eine Weile bekannt. Auf seiner Webseite sehen die "Anlagen" und "Volieren" natürlich aus, wie aus dem Ei gepellt. Im Gegensatz zum Bildmaterial aus dem vorliegenden Beitrag, sind dort weder Kot, noch Urin zu sehen. Auch erscheinen die Unterbringungen der Tiere zwar viel zu klein, aber der Besatz ist deutlich geringer. Die Tiere sind auch nicht vermilbt, haben keine Kahlstellen und nestjunge Babys sind auch nicht zu gehen. Stattdessen fröhlich lächelnde Menschen, die kuschelige Kaninchen herzen - und dann in Versandkartons stecken. Ja, die Webseite überzeugt... Sie überzeugt Marktleiter, Mitarbeiter und Kunden, die den Flyer von Dennis G. in die Hand gedrückt bekommen. 

 

Doch das Material des TV-Beitrags überzeugt mehr! 

 

Auch die Lieferfirma aus den Niederlanden - sozusagen der Großzüchter - ist dem Projekt seit Jahren bekannt. Auf seiner Facebookseite schmust man mit Kamelen und lässt Skunks im Gartengehege laufen. Auf der anderen Seite gesteht man den Tieren aber nicht mal den dauerhaften Zugang zu frischem Wasser zu, wie aus dem TV-Beitrag hervor geht. Und nicht etwa, weil es vergessen wurde (was schon schlimm genug gewesen wäre), nein, sondern weil es laut eigener Aussage einfach unnötig ist. Und so stellt man schnell fest, dass der äußere Anschein in dieser Branche wirklich das A und O ist. Aber schaut jemand hinter die Kulissen ist das, was man entdeckt, nicht mehr als Dreck, Kot und Urin, tierunwürdige Bedingungen und schlichte Tierquälerei. 

 

Ein Gesetz, das Zuchtstandards festlegt - ja, dies wäre unterstützenswert. Aber das ändert nichts daran, dass ein Markt für schnelle, billige Tiere in allen Farben da ist, der befriedigt werden muss. Aber zu wenig Personal da ist, um all diese Zuchten und das Einhalten eines neuen Gesetzes überwachen zu lassen. Darüber hinaus ändert es absolut nichts an der Tatsache, dass Tiere weiterhin eine Ware bleiben und wie Gegenstände gegen Bargeld über den Ladentisch gehen - ganz egal, wohin.

Es bleibt aber die Hoffnung, dass möglichst viele Menschen diesen Beitrag in Report Mainz gesehen haben und darüber nachdenken, woher sie in Zukunft ihre Tiere beziehen sollen. Und wer weiß? Vielleicht hat ja auch der ein oder andere Mitarbeiter oder Filialleiter diverser Zoohandlungen einen Moralschub bekommen. Wollen wir's hoffen! 


Im Zusammenhang mit dem oben genannten TV-Beitrag in Report Mainz erschien dieser Artikel bei Spiegel-Online: Spiegel-Online-Artikel

 

 

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Aufklärungsprojekt gegen den Lebendtierverkauf in Zoohandlungen 0